Erzpriester Alexandru Nan:
Vorbilder über die Zeiten.
Weitere Heilige der deutschen Lande.
Edition Hagia Sophia 2024.
194 Seiten, ISBN 978-3-96321193-5
Nach dem vor Kurzem erschienenen Band „Heilige der deutschen Lande“ legt der rumänische Pfarrer Alexandru Nan einen zweiten vor, der weiteren 26 Viten von Heiligen – Frauen und Männern – enthält, die zwischen dem vierten und dem neunten Jahrhundert auf deutschsprachigem Boden gewirkt haben. Dabei zeichnen sich Schwerpunkte um Trier (die ersten Bischöfe), das Rheinland (Bonn, Köln, Xanten) sowie Bayern und dem Donauraum (Nürnberg, Chiemsee, Lorch) ab. Wie schon im ersten Band greift der Autor auch hier auf Lexikaartikel, Internet-Beiträge und Fachartikel, auch auf das Synaxarion, das das Kloster des Hl. Johannes des Vorläufers in Chanina (Kreta) erstellt hat, zurück und formuliert hier Viten, die teils recht spannend zu lesen sind, aber in ihrer Länge überschaubar bleiben. Im Gegensatz zum ersten Band sind sie in Umfang und Inhalt einheitlicher und wurden offensichtlich auch sorgfältiger lektoriert. In allem ist auch hier das ökumenische Anliegen deutlich, Heilige sind heilige aller Kirchen und Christen. In ihren Vorworten gehen sowohl der Autor als auch der rumänische Metropolit von Mittel- und Nordeuropa, Serafim Joanta, diesmal auf Aspekte der Heiligkeit im orthodoxen Verständnis ein, die wesentlich für das christliche Menschenbild insgesamt sind. Den Viten vorangestellt ist ein längeres Kapitel über Pilgern und Pilgerreisen in der frühen Kirche. Es ist nicht nur informativ, sondern stellt die einzelnen Viten auch in den größeren Zusammenhang des Unterwegsseins – einmal im Verständnis des menschlichen Lebens als einem Suchen nach Gott, andererseits im Blick auf die Pilgerfahrten, die später lebende Christen zu den Gräbern der Heiligen unternommen haben (und unternehmen) um sich an ihnen und ihrer Gottsuche zu orientieren. In zahlreichen Bänden mit Heiligenleben geht dieser Aspekt oft ab, doch ist er unentbehrlich für eine recht verstandene Heiligenverehrung – die in turbulenten Zeiten Lebenshilfe sein kann. (Hanns Sauter)