Cornelia Schrader:
Das Heilige Feuer in der Grabeskirche zu Jerusalem.
Annäherungen an ein unbegreifliches Phänomen.
LIT Verlag 2020.
24,90 €
ISBN 978-3-643-14715-8

Buchcover Schrader

Auf etwa 100 großzügig gestalteten und bebilderten Seiten erzählt die Verfasserin von ihrem Erlebnis des Heiligen Feuers in der Grabeskirche von Jerusalem. Zuvor aber schildert sie in Form eines kleinen Rundganges ihren Bezug zu ihr. Das Heilige Feuer ist ein Phänomen, das sich in der Regel am Karsamstag (nach dem orthodoxen Kalender) ereignet und seit Jahrhunderten von Pilgern, Kreuzfahrern, Historikern und anderen Zeugen beschrieben wird. Es handelt sich dabei um ein unerklärliches Licht- und Feuerereignis, das vom Grab Christi ausgeht und mit seiner Auferstehung in Verbindung gebracht wird. Der griechische Patriarch von Jerusalem betritt die vorher versiegelte Ädikula, erwartet dort betend das Feuer und verteilt es, sobald es seine Kerzen angezündet hat, an die Anwesenden. Per Flugzeug wird es auch in orthodoxe Länder gebracht. Im Buch sind einige Zeugnisse der Vergangenheit für die Lichterscheinung abgedruckt sowie das Erlebnis der Verfasserin vom Karsamstag des Jahres 2020. Für viele weitere Berichte von Augenzeugen – beginnend mit dem 4. Jh. – verweist sie auf das umfangreiche Werk von Charis K. Skarlakidis: Heiliges Licht. Das Wunder vom Karsamstag am Grab Christi. Verlag Elaia, Athen, 2012 ISBN 9789609925587, an das alle, die sich mit dem Lichtwunder näher befassen möchten, nicht vorbei können. Der Faszination, die das „Wunder vom Karsamstag“ auf die Autorin ausübt und die auf jeder Seite des Buches zu spüren ist, kann sich wohl keiner, der es liest, entziehen. An einigen Stellen (SS. 8, 10, 28, 30, 75, 86, 87) ist jedoch zu erkennen, dass sie mit kirchlichen, historischen und liturgischen Gegebenheiten wenig vertraut ist. (Hanns Sauter)

Buchbesprechung Schrader „Das Heilige Feuer”