Peter Dyckhoff, Ruhegebet.
Stuttgart 2015.
256 S.
ISBN 978-3-46027175-3
Eine alte christliche Gebetsweise für heute erschlossen
Johannes Cassian (360–435) hat im Osten das Mönchtum kennengelernt und es durch seine Klostergründungen mit in den Westen getragen. Bei den Mönchen des Ostens hat Cassian auch die Gebetsweise des „Ruhegebetes“ kennengelernt: durch das Wiederholen einer einfachen Gebetsformel besinnt sich der Betende auf das Eigentliche des Gebets – das Hören auf die Stimme Gottes und das Verweilen in seiner Nähe, die zum Frieden führt, wie ihn die Welt nicht geben kann. (Joh 14,27) Im Osten hat sich das Ruhegebet weiterentwickelt zum „Herzensgebet“ oder „Jesusgebet“, im Westen ist diese Gebetsweise weitgehend verloren gegangen. Vor einigen Jahrzehnten hat sie Peter Dyckhoff wieder entdeckt. Was er zunächst als einen für ihn passenden Gebetsweg gefunden hat, stieß im Laufe der Jahre auf breiteres Interesse, so inzwischen zahlreiche Menschen aus dem Ruhegebet Kraft schöpfen. In seinem Buch „Ruhegebet“, das erstmals 2009 erschienen ist nun hier in einer neuen Ausgabe vorliegt, gibt Peter Dyckhoff Anleitungen zur Praxis des Ruhegebets. In einfacher und verständlicher Sprache legt er dar, worum es beim Ruhegebet geht und warum es gerade für den Menschen von heute bedeutsam werden kann. In überschaubaren Kapiteln erläutert er detailliert die einzelnen Schritte, die zum Ruhegebet führen und geht am Ende jedes Abschnittes mit Hilfe einer Frage- und Antwort-Einheit auf mögliche offene Fragestellungen ein. Das Ruhegebet ist eine Angebot auf die Suche nach innerem Frieden und der Nähe Gottes. Was viele Menschen – auch Christen – mit großem Aufwand in fernöstlichen Religionen suchen, finden sie in dieser christlichen Gebetsweise, die – unter fachkundiger Anleitung – gut erlernbar ist. Für Interessierte an einer lebendigen Gebetspraxis, Interessierte an der Spiritualität des christlichen Ostens, ökumenisch ausgerichtete Christen und anderen, die nach einer alltagstauglichen Gebetsweise suchen. (Hanns Sauter)
- Buchbesprechung: „Verehrt wird er in seinem Bilde”
- Buchbesprechung: „Der Brunnen von Epanosifi”