Liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks!

Rundbrief 2018/1

Fribourg ist nicht nur eine faszinierende Stadt an der Grenze zwischen französisch- und deutschsprachiger Schweiz mit einer berühmten Universität, sondern auch ein guter Ort für die Begegnung mit dem Christlichen Osten. Das durften die Vertreter der Catholica Unio erfahren, die sich im Oktober 2017 im Zisterzienserinnenkloster Maigrauge zur Generalversammlung einfanden. Der Festakt und Empfang, der im Zeichen des vor 600 Jahren geborenen Schweizer Nationalheiligen Niklaus von der Flüe stand und überraschende Parallelen zur Verehrung des hl. Einsiedlers Charbel im Libanon aufzeigte, weitete den Blick auf eine mir bislang unbekannte „spirituelle Partnerschaft“ zwischen Ost und West. Den stärksten Eindruck hinterließ ein Vortrag von Frau Prof. Barbara Hallensleben. Wir standen vor dem Haus, das einst die Bibliothek des berühmten Hagiografen Walter Nigg beherbergte, und staunten über eine Bilderwand wie aus einer anderen Welt. Sie erschloss uns das Geheimnis der Göttlichen Weisheit, die dort Gestalt annehmen kann, wo Menschen bereit sind, ihre Weisheit und Leistung hintanzustellen und in einen Disput einzutreten, der sich der Weisheit „von oben“ öffnet. Mich erinnerte die besondere Begegnung an diesem besonderen Ort auch an die vor 10 Jahren, am 13. Februar 2008, verstorbene Frau Reg.Rat Alja Payer, war doch Walter Nigg für sie einer der wichtigsten Gesprächspartner bei ihren biografischen Studien über Persönlichkeiten und Heiligengestalten der Ostkirche. Das Schwerpunktthema in diesem Rundbrief knüpft ebenfalls an diese Begegnung an.

Deesis Niederaltaich
Deesis (übernommen von der Website der Abtei Niederaltaich)

Ich danke dem neuen Nationalpräsidenten Erzbischof Franz Lackner für die in seinem Grußwort be­kundete „Freude“ über seine neue Aufgabe im Dienst an den Ostkirchen. Sehr herzlich begrüße ich Diakon John Reves als Vorstandsmitglied anstelle von P. Andreas Bonenberger im Andreas-Petrus-Werk. Über ökumenische Reisen zu den Schwesterkirchen ist zu berichten (Moldauklöster und PRO-ORIENTE-Balkanreise), über „Hofübergabe“ und Ehrungen bei Pro Oriente.

Wichtigen ökumenischen Ereignissen aus der jüngsten Zeit konnte leider nicht mehr die Aufmerksamkeit gewidmet werden, die sie verdient hätten: Dem Besuch des syrisch-orthodoxen Patriarchen Afrem II. zum Symposion über Severus von Antiochien in Salzburg, dem Wiener Gipfeltreffen in Erinnerung an die historische Begegnung zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kirill in Havanna vor zwei Jahren, dem Besuch des maronitischen Patriarchen Béchara Kardinal Raï in Wien mit einem festlichen Gottesdienst im Stephansdom (25.2.) und schließlich dem vom Ökumenischen Patricharchat Konstantinopel und der Metropolis von Austria organisierten Festakt anlässlich 50 Jahre Orthodoxengesetz in Österreich (27.2.). (Über manches davon haben wir Sie immerhin auf unserer Facebook-Seite am Laufenden gehalten.)

Aber auch wenn vieles in unserem Bemühen Fragment bleibt – ich lade zu einem positiven Blick auf das Erreichte ein, im Großen wie im Kleinen. Es ist Ausdruck unserer Hoffnung auf die Auferstehung, wenn wir uns nicht entmutigen lassen und unseren Weg fortsetzen!

P. Gottfried Glaßner OSB

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Sie können auch den Rundbrief vollständig als PDF anschauen und herunterladen.

Aus dem Rundbrief 2018/1