Klaus Kenneth (Hg.), Ignatius Briantschaninow: Die Weisheit des Herzensgebetes.
Fribourg: Paulus-Verlag 2015.
168 S.
€ 28,00
ISBN 978-3-7228-0856-7

Buchcover

Zu den großen Schätzen der orthodoxen Spiritualität gehört das Jesus- oder Herzensgebet, das inzwischen auch im Westen weite Verbreitung gefunden hat. Einer der geistlichen Autoren, die es in der neueren Zeit wieder bekannter gemacht haben, ist Bischof Ignatius von Briantschaninow (1807–1867). In seiner hier neu übersetzten und herausgegebenen Schrift macht er mit dem Wesen und den Wirkungen dieses Gebetes vertraut. Der erste Teil ist eine Annäherung an das Gebet. Ihm voraus gehen das mündliche Gebet, das Innere Werk oder Andenken an Gott, das Gebet mit dem Verstand, dem Herzen und der Seele. Mit dem Herzensgebet selbst befasst er sich im Abschnitt „Von der Verrichtung des Jesus-Gebets und im ganzen zweiten Teil des Buches „Stufen des Gebets“. Briantschaninows Gedanken entspringen einer tiefen Spiritualität, die aus dem Asketentum und dessen eigener geistlichen Welt stammt. Seine Ausführungen richten sich insbesondere im zweiten Teil weniger an den Anfänger im geistlichen Leben oder an jenen, der das Herzensgebet erstmals kennenlernen möchte, als an den, der im geistlichen Leben entweder bereits weiter fortgeschritten oder der auf dem Weg zum Asketen ist. Dieser Weg aber ist ohne intensive geistliche Begleitung dem heutigen Leser schwer zugänglich. Hilfreich für ihn sind in erster Linie die Abschnitte über die unterschiedlichen Gebetsarten. Für jene über das Herzensgebet selbst braucht es die persönliche Anleitung durch einen erfahrenen geistlichen Vater. (Hanns Sauter)

Buchbesprechung: „Die Weisheit des Herzensgebetes”