(aus: Rundbrief 2015/1)


Bereits einmal, im Rundbrief 2014/1, wurde über den Plan von Bischof Atanáz Orosz von Miscolc berichtet, in Sajópálfala ein griech.-kath. Nonnenkloster zu bauen. Eine namhafte Summe aus einer Spendenaktion österreichischer Stifte und Ordenshäuser konnte damals überwiesen werden. Das Klosterbau-Projekt hat Fortschritte gemacht, wie Pfarrer Hollo in Erfahrung bringen konnte:
Mit dem Bau des Nonnenklosters in Sajópálfala knüpft die griech.-kath. Kirche an eine alte Tradition an. Bereits unter dem hl. König Stephan I. kamen byzantinische Mönche nach Ungarn. Mit dem Mongoleneinfall des 13. Jahrhunderts erlosch das Mönchtum, das im 11. und 12. Jahrhundert bedeutende Niederlassungen hervorgebracht hatte.

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Die Gründung des Männerklosters in Dámóc, aus der die Bischöfe Fülüp von Nyíregyháza und Atanáz von Miscolc hervorgingen, war ein wichtiger erster Schritt zur Neubelebung des Mönchtums nach der Zeit des Kommunismus. Dámóc ist aber wegen der schwierigen Verhältnisse für Frauen nicht geeignet. Es braucht ein Gebäude, das modernen Anforderungen und der ostkirchlichen Tradition entspricht.

Auf dem von Bischof Atanáz zugesandten Foto ist der Rohbau des neuen Klosters in Sajópálfala mit der von einer Kuppel gekrönten Kapelle zu erkennen. Inzwischen schützen auch Fenster und Türen vor der Witterung. Was den künftigen Lebensraum der Nonnen anbelangt, wird auf Schlichtheit und Funktionalität geachtet. Sechs Zellen, ein Novizenzimmer, ein Speisesaal und eine Werkstatt stehen zur Verfügung. Die kleine Klostergemeinschaft, die hier einziehen wird, besteht zur Zeit aus einer Nonne, die die ewigen Gelübde abgelegt hat, zwei Novizinnen und einer Postulantin. Gebet und (Hand-)Arbeiten wie die Herstellung von liturgischen Geräten und Gewändern, Kerzen und Weihrauch sollen den klösterlichen Alltag ausfüllen. Die Nonnen wollen das gesamte Stundengebet der Ostkirche beten und aus seiner Kraft den Weg zur stillen Kontemplation finden.
Die Einweihung des Klosters ist am 2. Februar 2016 vorgesehen, an dem das Jahr der Orden zu Ende geht, am Fest der Darstellung des Herrn, das in der Kirche als Tag des gottgeweihten Lebens begangen wird – ein großer Tag für die griech.-kath. Kirche in Ungarn auf ihrem Weg in die Zukunft!

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Bischof Atanáz in einem Interview:

„Der spirituelle Motor einer Diözese ist das Mönchtum. Wir vertrauen darauf, dass es uns gelingt, diesen geistlichen Motor unseres Exarchats in Sajópálfala wieder in Gang zu bringen, damit das Kloster zu einer Kraftquelle für uns alle werden kann.“

Pfarrer Mag. István Holló

Zum Stand des Klosterbau-Projekts in Sajópálfala,
Exarchat Miscolc, Ostungarn