Unser Weihnachtsmotiv kommt heuer aus Rumänien. Das Besondere an ihm: Es existiert nicht mehr und dies seit 1986, also seit 30 Jahren. Damals wurde nämlich die Kirche des ehemaliges Klosters Văkăreşti in Bukarest abgerissen, wobei auch das schöne Fresko zerstört wurde, das die Gottesmutter Maria und Ochs mit Esel gemeinsam in aufmerksamer Zuwendung zum Kind in der Krippe zeigt.
Abtpräses Albert Schmidt OSB führt in der Zeitschrift „Erbe und Auftrag“ (2016) unter dem Titel „Dem Erdboden gleichgemacht“ in die Geschichte des Bildes ein: Das Kloster wurde im 18. Jahrhundert von einem Herrscher der Walachei gegründet, die Kirche 1724 geweiht. „Der Klosterkomplex galt damals als der größte und schönste der orthodoxen Welt. Nach dem Zusammenschluss der Walachei und Moldawiens wurde das Kloster wie viele andere säkularisiert und seit 1864 über hundert Jahre lang als Staatsgefängnis genutzt. 1971 begann die Regierung, das Gebäudeensemble zu renovieren; ein großes Erdbeben unterbrach 1977 diese Arbeiten. Die Kommunisten nahmen die Beschädigungen zum Vorwand, begannen aber 1982 die gesamte Klosteranlage und schließlich 1986 die Kirche abzureißen. An der Stelle des Klosters wurden Regierungsgebäude errichtet.“ (S. 417)
Das Motiv (Foto Werner Westinger) ist auch als Kunstkarte im Beuroner Kunstverlag erhältlich.
Wir wünschen Ihnen, liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks, ein von Geborgenheit und Frieden erfülltes Weihnachtsfest, wie es dieses Bild ausstrahlt,
auch und gerade inmitten einer düsteren, von Krieg und Zerstörung gekennzeichneten Welt.