Helmut Fischer: Maria im Verständnis der Kirchen und die Gottesmutterikone.
Ausführungen zu den wichtigsten Marienikonen im Blick auf das Marienverständnis der christlichen Konfessionen.
Petersberg: Michael Imhof Verlag 2006.
ISBN 978-3865680976

Buchcover

Bei wenigen anderen theologischen Themen liegen die Positionen der christlichen Konfessionen so weit auseinander wie beim Verständnis der Mutter Jesu. In klar gegliederten Kapiteln und in einfacher Sprache stellt der Verfasser die Entwicklung und auch die Weichenstellung im Marienverständnis der Kirchen des Ostens und des Westens dar – von deren Anfängen bis zu den gegenwärtigen Konzepten. Er unterzieht diese einer vergleichenden Kritik und konfrontiert sie mit den biblischen Texten, die keinerlei Anhaltspunkte für eine überschwängliche Marienverehrung enthalten. Die biblische Position zu bewahren ist der Schwerpunkt der protestantischen Position. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich von dieser am deutlichsten die römischen Kirche entfernt und damit auch von der Position der Ostkirche, die – wie die alte Kirche – die Ausformungen der Marienverehrung in Wort und Brauchtum nicht als Verherrlichung Marias sieht, sondern als Hinführung zu Jesus. In diesem Zusammenhang sind auch die Marienikonen zu verstehen, die Christen aller Konfessionen ansprechen. Im Schlusskapitel beschreibt Verf. die wichtigsten davon und arbeitet überzeugend heraus, dass alle diese letztlich Bekenntnisse zu Jesus sind. Zahlreiche Abbildungen von Ikonen des Verfassers (der selbst anerkannter Ikonenmaler ist und bereits einige grundlegende Bücher über Ikonenmalerei und Ikonentheologie verfasst hat) und seiner Schule vervollständigen das interessante Buch, das aus ganz praktischem ökumenischem Interesse geschrieben wurde. (Hanns Sauter)

Buchbesprechung: „Maria im Verständnis der Kirchen…”