Liebe Freunde des Andreas-Petrus-Werks!

rundbrief2016-01

Das überraschende Treffen zwischen Papst Franziskus und dem russ.-orth. Patriarchen Kirill auf Kuba am 12. Februar 2016 ist zweifellos das herausragendste Ereignis in der Ökumene mit den Ostkirchen und aufgrund der großen Resonanz in den Medien noch in aller Munde. In der Tat darf man hoffen, dass sich im bilateralen Dialog der beiden Kirchen wie auch in den Beziehungen zwischen den Kirchen in Ost und West neue Perspektiven eröffnet haben. Es wäre allerdings zu früh und eigentlich vermessen, in der gebotenen Kürze hier im Rundbrief Bilanz zu ziehen. Aber ein Aspekt scheint mir bedeutsam und soll doch angesprochen werden, nämlich dass das Zusammenrücken der Kirchen unter dem Eindruck des unsäglichen Leids geschieht, von dem die Christen im Orient, vor allem im Bürgerkriegsland Syrien und im Irak, betroffen sind.

Auf die Christen im Orient will denn diese Rundbrief-Ausgabe die Aufmerksamkeit lenken, nicht zuletzt weil es bei aller Tristesse gerade aus Österreich Positives zu berichten gibt: Die Eröffnung des Lehrgangs „Syrische Theologie“, die einmal mehr Salzburgs Ruf als erste Adresse der Erforschung der Geschichte der syrischen Christenheit festigt, ist gewiss ein Meilenstein „auf der Pilgerreise“ zur vollen Gemeinschaft mit der Syr.-orth. Kirche, wie es Papst Franziskus bei der Begegnung mit Patriarch Ignatius Aphrem II. im Juni 2015 in Rom ausdrückte.

Zeitgleich mit der Eröffnung des Lehrgangs in Salzburg wurde auch in Wien mit der Etablierung des Masterstudiums „Religionspädagogik mit Schwerpunkt Orthodoxe Theologie“ ein neues Kapitel der Zusammenarbeit aufgeschlagen. Es soll der steigenden Zahl an Schülerinnen und Schülern in Zukunft einen fundierten Religionsunterricht bieten. Im November 2015 wurde darüber hinaus in Wien eine neue Schulbibel für den orthodoxen Religionsunterricht ab der fünften Schulstufe präsentiert. Es ist die erste „Orthodoxe Schulbibel“ im deutschen Sprachraum!

Liebe Leserinnen und Leser! Sie finden in diesem Rundbrief wiederum eine breite Palette an Informationen zur Welt des Christlichen Ostens und diesmal schwerpunktmäßig zur Welt des Christlichen Orients, die uns beispielhaft und eindrucksvoll im Rabula-Evangeliar entgegentritt. Es kann wie immer nur ein Ausschnitt sein – Lesetipps und Literaturhinweise mögen zur Vertiefung anregen.

Bleibt noch, „Danke“ zu sagen für alle Verbundenheit im Gebet, für die Weiterleitung von Messintentionen, für die finanzielle Unterstützung unserer Hilfsaktionen. Mit Blick auf das Schwerpunktthema verbinde ich den Dank mit der Hoffnung, dass mit Ihrer Hilfe Stipendiaten aus den Kirchen des Orients das Studium in Salzburg ermöglicht werden kann.

Christus ist auferstanden – Er ist wahrhaft auferstanden!

Gottfried Glaßner OSB

Den Rundbrief können Sie hier vollständig als PDF-Datei herunterladen.

Aus dem Rundbrief 2016/1